So erkennt man nachhaltige Mode!
So erkennt man nachhaltige Mode! / Foto: Indigo Photo Club Shutterstocköcom

Der Unterschied zwischen Mode und nachhaltiger Mode liegt vor allen Dingen im Verständnis für Mode und dessen Verwendungszweck. Mode im eigentlichen Sinne wird heute eher mit dem Begriff „Fast Fashion“ beschrieben. Hierbei handelt es sich um immer wieder neu und sehr schnell interpretierte und produzierte Bekleidung. Die größten Modeketten am Markt bieten Fast Fashion an. Damit sind sie immer am Puls der Zeit. Mode oder auch Fast Fashion ist nur kurzlebig und mittlerweile zu einer Wegwerfmode avanciert. Wer mit dem Trend gehen will, der kauft sich mehrmals jährlich die Highlights der neuesten Kollektionen. Ältere Modestücke landen dann entweder weiter hinten im Schrank oder schlimmstenfalls auf dem Müll. Der Gegentrend dieser schnelllebigen Mode ist die so genannte Slow Fashion.

Nachhaltige Mode – woran erkennt man diese?

Hinter nachhaltiger Mode verbirgt sich die sogenannte Slow Fashion. Dies ist der Gegenpol zur weit verbreiteten Fast Fashion. Immer mehr Modelabel schließen sich diesem Trend an, um den negativen Auswirkungen der Fast Fashion entgegen zu wirken. Diese bringt eine starke Verschwendung von Rohstoffen mit sich und sorgt zusätzlich für eine enorme Verschmutzung der Meere. Bei der Herstellung entsteht sehr viel Plastikmüll, der die Umwelt nachhaltig belastet. Nachhaltige Mode versucht diesen Trend umzukehren und unter umweltfreundlicheren Bedingungen zu produzieren. Mode, die einen entsprechenden Nachweis über dieses Verhalten darlegen kann, wird durch verschiedene Nachhaltigkeitslabel ausgezeichnet. Dabei gibt es fünf Kriterien, die nachhaltige Mode ausmachen. Hier spielen sowohl soziale als auch ökologische Aspekte eine Rolle. Ein wichtiger Bereich ist die Auswahl der Rohstoffe. Nachhaltige Bekleidung besteht zu 100 % aus Bio- Rohstoffen. Dies bedeutet, dass sie natürlichen Ursprungs sind und die Umwelt schonen. Sie führen nicht zu einer Verunreinigung des Grundwassers, da bei der Verarbeitung keine Pestizide, Insektizide oder chemische Dünger verwendet werden. Die Landwirtschaft wird stark kontrolliert und darf kein genmanipuliertes Saatgut verwenden. Auch die Aufzucht von Monokulturen ist strengstens untersagt. Bei der Herstellung selbst wird ebenfalls darauf geachtet, dass die Ressourcen geschont werden. So geht es hier darum, möglichst wenig Wasser und Energie aufzuwenden. Auch die Lieferwege sollen möglichst kurz gehalten werden. Bei der Auswahl von Rohstoffen ist auf solche zurückzugreifen, die schnell nachwachsen. Ein wichtiger Rohstoff in diesem Zusammenhang ist Bambus. Diese Pflanze regeneriert sich besonders schnell. Eine weitere Möglichkeit um Rohstoffe zu sparen, ist die Wiederverwertung sogenannter Abfallprodukte. Dies können beispielsweise Schnittreste von Bäumen sein, die im Rahmen einer Forstwirtschaft oder Ernte anfallen.

Recycling

Weitere wichtige Kennwörter sind das Recycling und das Upcycling. Beim Recyceln wird neue Kleidung aus alter, gebrauchter Bekleidung hergestellt. Aber nicht nur Altkleider kommen hier zum Einsatz. Auch anderer Recyclingmüll kann zu Bekleidung verarbeitet werden. Beim sogenannten Upcycling werden ältere Kleidungsstücke nicht weggeschmissen, sondern neu interpretiert und aufgearbeitet, so dass ein neues Trendteil steht. Aus einer alten Lederjacke lassen sich so zum Beispiel neue Taschen fertigen oder aus einer langen Jeans eine kurze Jeansshorts. Nachhaltigkeit in der Mode steht aber auch für Fairness und eine sozialverträgliche Herstellung. Es geht darum, faire Handelswege zu beschreiten.  Ein fairer Handel umfasst gerechte Löhne für die Rohstofflieferanten, faire Arbeitsbedingungen für die Näher, den Verzicht auf Kinderarbeit sowie ein angemessenes Preisniveau für die angebotenen Rohstoffe. Zuletzt gilt es auch, die Lieferketten möglichst kurz zu halten und lokal zu produzieren, um möglichst viel CO2 einzusparen. Nachhaltige Mode wird damit bevorzugt im Inland hergestellt. Das Gleiche gilt für den Bezug der Rohstoffe, bei welchen man weite Transportwege vermeiden sollte. Schon gelesen? Coronavirus: 8 Tipps gegen Langeweile zu Hause!